mit den Vorsitzenden der drei Wehlheider Vereine
Anlässlich der 75. Großen Wehlheider Kirmes haben sich die drei Vorsitzenden der an der Kirmes beteiligten Vereine Claudia Richter-Daffner, Sönke van der Werf und Rene Stier zu einem kleinen Interview überreden lassen.
Hallo Claudi, hallo René, hallo Sönke. Bevor wir zu den eigentlichen Fragen im Interview kommen, würde ich Euch bitten, zu Beginn einen kurzen Satz zu formulieren, der für Euch die Kirmes beschreibt.
Claudi: Die Wehlheider Kirmes ist für mich wie ein herzlicher Heimat-Knusperkuchen: voller Tradition, bunt wie ein Karussell und jedes Jahr das schönste Zuckerwatte-Fest für unser Kasseler Miteinander.
René: Die Wehlheider Kirmes ist nahbar, authentisch traditionell und voller Geschichte. Sie wird von unglaublich viel Engagement & Begeisterung durch die Kirmesgemeinschaft und ihren Gästen getragen, gefeiert und gelebt. Die Kirmes ist für mich als Kasseler einzigartig und ein Faszinosum.
Sönke: Wehlheider Kirmes ist für mich die Symbiose aus ehrenamtlicher Vereinsarbeit, Schausteller-Buden und lokaler Gastronomie, die gemeinsam ein ganz besonderes Flair auf engstem Raum erschaffen.

René, als Neuling in dieser Runde geht die erste Frage an Dich. Was ist die Wagenrunge?
René: Ein Holzbalken/Stützbalken eines Kutschwagens, der die Transportware „im besten Falle“ sichert.
Als neugewählter 1. Vorsitzender der Turngemeinde Wehlheiden kennst Du die Kirmes vermutlich vor allem als Gast. Welche Erwartungen hast Du an die erste Kirmes im Dienste des größten Vereins in Wehlheiden?
René: Fast. Erst das Mitwirken im Verein hat mich zur Kirmes geführt. Ich bin seit 2019 erst in Kassel und die letzten zwei Jahre mit der Turnabteilung auf dem Umzug mitgelaufen. Ich habe die Erwartung, dass ich mich gelingend einbringen und den Verein somit gut repräsentieren kann, um alte Freundschaften & Netzwerke des Vereins zu pflegen und neue zu knüpfen.
Claudi, du bist kirmeserfahren und warst in den letzten Jahren als Bürgermeisterin eines der Gesichter der Wehlheider Kirmes. Bevor wir aber zur Kirmes kommen, erzähle den Lesern, was die Aufgaben der Präsidentin der Fördergemeinschaft sind.
Claudi: Ich bin nicht die Königin der Fördergemeinschaft – aber nah dran! Statt Zepter regiere ich mit Hirn, Herz und Humor.
Kapitänin mit Kurs
Ich leite das Team – nicht diktatorisch, sondern mit Teamgeist (und Keksen bei Sitzungen). Ziel im Blick, Mannschaft an Bord, fertig, los!
Gesicht mit Botschaft
Bei Festen, Spendenaktionen & Co. bin ich das charmante Aushängeschild. Immer freundlich, oft mit Augenzwinkern – Botschaft klar: „Gutes tun? Mitmachen!“
Denkerin mit Plan
Zusammen mit dem Team tüftle ich: Welche Projekte, welches Budget (alles legal!), welche Ideen bringen uns weiter?
Zahlen-Fee mit Überblick
Ich bin zwar kein Finanzamt, aber mit dem/der Kassierer*in im Zahlenmodus. Und bei der Satzung gilt: so viel Ordnung wie nötig, so viel Spaß wie möglich.
Rednerin mit Herz
Ich rede – mit Mitgliedern, Sponsoren und auch mit Leuten, die noch nicht wissen, was wir eigentlich machen. Danach schon. Gute-Laune-Verteilerin Ich motiviere, feiere Engagement und lobe auch kleine Erfolge. Ohne mich: ein Verein. Mit uns: eine Gemeinschaft!
Fazit:
Ich bin Herz, Hirn und helfende Hand der Fördergemeinschaft – mit Charme, Plan und einer Extraportion Humor bringe ich Menschen zusammen und den Laden zum Laufen!
Anders als bei René weißt Du sehr genau, was auf Dich zukommen wird. Was ist deine Motivation, an der Kirmes mitzuwirken?
Claudi: Meine Motivation ist für die Kirmes, die Gemeinschaft, die Freude, leuchtende Kinderaugen, Ehrenamt, Menschen Freude schenken, Spaß, Zusammenhalt, gemeinsame Zeit, Menschen zu treen die man nicht so oft sieht, andere Vereine, Gemeinsamkeit. Gemeinsam sind wir stark!
Sönke, dass der 1. Vorsitzende der Kirmes die Kirmes kennt, ist logisch, deshalb vielleicht eine Frage abseits der Kirmes. Warum ist die Zusammenarbeit der drei beteiligten Vereine aus deiner Sicht so wichtig für die Kirmes?
Sönke: Die Mitglieder der TGW haben nicht nur 1949 die Kirmes wieder aufleben lassen, sie sind bis heute ein wichtiger Teil der Kirmes. Der Sportverein nutzt die Kirmes, um sich und sein Angebot zu präsentieren, die Mitglieder leisten Arbeit, um z.B. die Getränkestände zu betreiben. Der Überschuss der Kirmeseinnahmen fließt direkt in das Sportangebot der TGW. Man kann ganz klar festhalten, ohne TGW keine Kirmes.
Natürlich geht die Frage auch an Euch. Claudi und René, wieso ist für Euch die Zusammenarbeit der drei Vereine so wichtig und was versprecht Ihr Euch für die Kirmes davon?
Claudi: Die Sichtbarkeit, die Gemeinschaft nach außen zu tragen, dass die TGW nicht nur Sport, Kirmes oder Fördergemeinschaft ist sondern eine Gemeinschaft
René: Die drei Vereine repräsentieren eine Gemeinschaft, da liegt es auf der Hand – wie Schaum auf Bier – dass wir gemeinsam Zusammenarbeiten und auftreten. Die KG und die FG unterstützen den Sportbetrieb der TGW bei vielen Events und internen Angelegenheiten und das auf den verschiedensten Ebenen. Alle drei Vereine sind im Gesamtvorstand vertreten, gestalten, wirken und denken gleichermaßen für den ganzen Verein. Viele Mitglieder sind in allen drei Teilen aktiv, somit ist die Kirmes quasi unser Ort, unsere Veranstaltung (die Mitte unseres goldenen Dreiecks) über welche wir, intern wie extern, unsere Arbeit von gestern, heute und morgen präsentieren können. Und ohne Kirmes und Fördergemeinschaft keine TGW !
Sönke, was zeichnet einen Menschen aus, der eines der größten Volksfeste in Kassel organisiert?
Sönke: Wer bei der Kirmes mitmacht, braucht ein großes Herz und viel Selbstlosigkeit. Man gibt mehr, als man zurückbekommt – oft über 1.000 Stunden im Jahr. Allein geht das nicht: Man ist Teil eines engagierten Teams und muss darauf vertrauen, dass alle mitziehen. Die Motivation? Das Wissen, dass man damit für lachende Kinder, fröhliche Menschen und ein starkes Miteinander sorgt – und ganz nebenbei auch den eigenen Sportverein unterstützt. Das verlangt auch Verständnis vom Umfeld: Diese Aufgabe kostet Zeit und Energie. Kritik wie „Früher war alles besser“ darf man nicht zu nah an sich ranlassen – was zählt, ist der Rückhalt der Gemeinschaft. Und das mit dem „nur feiern“? Schön wär’s! Der Einsatz beginnt lange vor dem Fest und endet lange danach. Wer hier mitmacht, „opfert“ nicht nur Zeit – sondern schenkt dem Ort Lebensfreude.
Viele Außenstehende meinen ja, dass man als Teil des Kirmesteams hart feiert. Vielleicht kannst Du etwas zum zeitlichen Aufwand vor, während und nach der Kirmes sagen. Wie viel Zeit “opfert” das durchschnittliche Kirmesteammitglied rund um die Kirmes?
Sönke: Seit 2022 macht der Verein die gesamte Durchführung selbst, inklusive der Organisation der Festmeile. Wenn alle Genehmigungen, Verträge und ähnliches fertig sind, beginnt ein Kirmeswochenende Dienstag mit Vorbereitungen vom Stockplatz und Materialtransport. Mittwoch und Donnerstag Aufbau von Sicherheitsmaterial (insgesamt knapp 40 Tonnen schwer). Freitag bis Montag Kirmes feiern, die Veranstaltung organisieren, Probleme lösen, Kirmes präsentieren, Dinge von A nach B schleppen, und alles erledigen, was die Gäste, Schausteller und sonstigen Teilnehmer an Wünschen oder Probleme haben. Dienstag nach der Kirmes 07:30 Uhr beginnt der Abbau, ab 16 Uhr will der Autoverkehr wieder fahren. Personen aus dem Kirmesteam sind teils bis zu 100 Stunden in diesen 8 Tagen anwesend und am Arbeiten, alles ehrenamtlich.
Die letzten Fragen beantwortet Ihr alle, auf was freut Ihr euch während der Kirmes am meisten?
René: Auf ein gemeinsames, fröhliches und vor allem friedliches Fest für alle Besucher:innen!
Claudi: Auf tolle Tage, tolles Wetter und ganz viel Spaß und Freude!!!
Sönke: Auf ein friedliches Fest mit vielen freundlichen Menschen!
Gibt es sonst noch was, was Ihr loswerden wollt?
Claudi: Gemeinsam sind wir stark!
Sönke: Ich grüße Deine (Anm. der Red. die des Interviewsers) und meine Mutter.
René: Berlin kann jeder, Wehlheiden muss man können.